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Drohnen für den Katastrophenschutz

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Nordfriesland - Die neue Einheit verfügt über einen Einsatzleitwagen mit zwei Funkarbeitsplätzen und Besprechungsraum sowie über ein Fahrzeug der Drohnenbereitschaft einschließlich drei Drohnen der neuesten Generation. - Symbolfotos: Thomsen

Am Dienstag, dem 30. August, stellte Landrat Florian Lorenzen eine neue Einheit des nordfriesischen Katastrophenschutzes in Dienst. Sie trägt den Namen „Regie-Einheit Information und Kommunikation“ und soll zum einen Bilder von Gefahrenlagen erstellen und Informationen für die Krisenstäbe und die Brandschutzbereitschaft gewinnen. Zum zweiten soll sie den Informationsaustausch der Akteure in Krisensituationen über Satelliten, Digitalfunk und Telefonie sicherstellen. Zum dritten soll sie Melde- und Brückenköpfe bilden und andere Behörden und Organisationen bei komplexen Schadenslagen unterstützen.

„Heute ist ein zukunftsweisender Tag für den Katastrophenschutz im Kreis Nordfriesland. In Gefahrenlagen und Krisen sind schnelle und zuverlässige Informationen das A & O. Je besser ein Stab bei diesem Thema aufgestellt ist, desto schneller und passgenauer kann er agieren und reagieren“, betonte Verwaltungschef Lorenzen. Im Zweifel könnten so mehr Leben und höhere Sachwerte gerettet werden.

Wie fast alles im Katastrophenschutz beruht auch die Arbeit der neuen Einheit auf ehrenamtlichem Engagement. Florian Lorenzen dankte den bislang 18 Einsatzkräften, die sich freiwillig zur Mitarbeit gemeldet haben. Sie benötigen einen Führerschein für Drohnenpiloten und müssen mehrere Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule absolvieren. „Als Teil des Katastrophenschutzes bei Wind und Wetter raus zu müssen, um mit einer komplexen technischen Ausrüstung Bilder von Schadenlagen einzufangen – das sind hohe Ansprüche, die dort an Sie gestellt werden“, unterstrich der Landrat.

Die neue Einheit verfügt über einen Einsatzleitwagen mit zwei Funkarbeitsplätzen und Besprechungsraum sowie über ein Fahrzeug der Drohnenbereitschaft einschließlich drei Drohnen der neuesten Generation.

Die Indienststellung fand im Rahmen einer Sitzung des Finanz- und Bauausschusses des Kreises statt. Als für den Katastrophenschutz verantwortlicher Fachausschuss hatte das Gremium die Bildung der neuen Einheit konstruktiv begleitet. Die Kosten belaufen sich auf rund 60.000 Euro, davon allein knapp 30.000 Euro für die größte der drei Drohnen. Sie kann auch bei Regen und bis Windstärke sieben fliegen. Die Finanzierung übernimmt zu 100 Prozent der Kreis Nordfriesland.

Obwohl noch einige Lehrgänge zu absolvieren sind, war die neue Einheit schon jetzt in der Lage, Live-Bilder einer Drohne vom Husumer Hafen in Echtzeit auf eine Leinwand im Sitzungssaal zu übertragen. Die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich beeindruckt.

Anschließend heftete Landrat Florian Lorenzen dem Leiter der Einheit, Roland Strauss, seinem Stellvertreter, Sven Hansen, und den anderen 16 Mitgliedern das Wappen des Kreises an den Ärmel – „als Zeichen der Wertschätzung und der hohen Bedeutung Ihrer Aufgaben“, hob Lorenzen hervor.

Florian Lorenzen würde sich freuen, wenn mehr Bürgerinnen und Bürger sich für den Katastrophenschutz engagieren würden: „Der sinnvollste Weg ist eine aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr, im THW, im DRK oder in der DLRG. Dort lernt und übt man, wie man im Ernstfall zielgerichtet helfen kann. Alle vier Organisationen sind eng in den Katastrophenschutz eingebunden und stehen parat, wenn es hart auf hart kommt“, erklärte er.

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