Großbrand in Niebüll: Autohaus Fräter weitgehend zerstört – Ermittlungen laufen

 |  von Thomsen / Foerde.news

Gemeldet war ein Containerbrand - Foto: Privat

Niebüll – Was zunächst wie ein kleiner Zwischenfall wirkte, eskalierte binnen kürzester Zeit zu einem großflächigen Brand: Gegen 0:40 Uhr rückte die Feuerwehr zu einem gemeldeten Containerbrand vor dem Werkstatttrakt des Autohauses aus. Doch bereits wenige Minuten nach dem Eintreffen hatte sich das Feuer entlang der Gebäudefassade ausgebreitet und erfasste mit hoher Geschwindigkeit weitere Bereiche. Kurz darauf stand die komplette Werkstatthalle in Flammen.

In der Folge wurden große Teile des Opel-Autohauses Fräter an der Gather Landstraße in Niebüll durch das Feuer zerstört. Die Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen die Flammen – rund 160 Feuerwehrleute waren vor Ort. Trotz des massiven Aufgebots konnte ein Großteil des Gebäudekomplexes nicht gerettet werden. Die Kriminalpolizei nahm noch in der Nacht erste Ermittlungen zur Ursache des Feuers auf.

In der Werkstatt lagerten zahlreiche brennbare Betriebsstoffe wie Benzin, Motoröl und Reifen. Diese Materialien wirkten wie Brandbeschleuniger und trugen dazu bei, dass sich das Feuer in kurzer Zeit massiv ausdehnte. Zunächst gerieten Ersatzteile in einem angrenzenden Lagerraum in Flammen, ehe schließlich auch der Bereich der Werkstattannahme betroffen war.

Bedrohung eines Supermarktes abgewendet

Besonders brisant wurde die Lage, als die enorme Hitzeentwicklung einen nahegelegenen Supermarkt gefährdete. Mit einer sogenannten Riegelstellung – einem gezielten Schutz durch massive Löschwassereinsätze – gelang es den Einsatzkräften jedoch, ein Übergreifen der Flammen auf den Lebensmittelmarkt zu verhindern.

Unterstützung über die Grenze hinweg

Am Einsatz beteiligten sich nicht nur Feuerwehren aus Langstoft, Risum, Lindholm, Klixbüll, Bredstedt und Leck, sondern auch Kräfte aus dem dänischen Tønder. Ein Tanklöschfahrzeug von dort stellte zusätzliche Wasserversorgung sicher und verdeutlichte so die enge Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg. Auch das Technische Hilfswerk (THW) war vor Ort, um die Einsatzleitung zu unterstützen.

Intensiver Löscheinsatz bis tief in die Nacht

Die Bekämpfung des Brandes erwies sich als besonders arbeitsintensiv. Um an verborgene Glutnester im stark beschädigten Gebäudekomplex zu gelangen, musste mithilfe eines Baggers eine Mauer niedergelegt werden. Gleichzeitig waren zwei Drehleitern – unter anderem aus Bredstedt – notwendig, um die Flammen am Dach unter Kontrolle zu bringen.
Obwohl die in der Werkstatt abgestellten Fahrzeuge den Flammen nicht entzogen werden konnten, gelang es der Feuerwehr immerhin, mehrere Neuwagen aus dem Verkaufsraum ins Freie zu bringen. Dieser Gebäudeteil wurde dadurch vor schwereren Schäden bewahrt.

Betreuung und Versorgung der Einsatzkräfte

Über viele Stunden hinweg versorgte das Deutsche Rote Kreuz die Feuerwehrleute mit Getränken und Snacks. Zusätzlich stellte die Feuerwehrtechnische Zentrale des Kreises Nordfriesland regelmäßig neue Atemschutzgeräte bereit, damit die Einsatzkräfte ununterbrochen weiterarbeiten konnten.

Warnungen und Straßensperrungen

Aufgrund der dichten Rauchwolken wurden Anwohnerinnen und Anwohner in Teilen Niebülls über die Warn-Apps NINA und Katwarn sowie durch Radiodurchsagen gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Außerdem blieb die Gather Landstraße während des gesamten Einsatzes komplett gesperrt.

Ermittlungen zur Brandursache

Noch während die Löscharbeiten andauerten, begann die Kriminalpolizei mit ersten Untersuchungen zur Ursache des Feuers. Hinweise auf Brandstiftung liegen bislang nicht vor; die endgültigen Ergebnisse der Ermittlungen stehen jedoch noch aus.