Heftiger Starkregen in Flensburg: Straßen überflutet, Feuerwehr im Dauereinsatz
| von Thomsen / Foerde.news
Flensburg – Der Deutsche Wetterdienst hatte am frühen Abend vor Starkregen in Flensburg gewarnt – und sollte damit Recht behalten. Innerhalb von nur einer halben Stunde verwandelte sich die Fördestadt durch anhaltende Regenfälle in eine regelrechte Seenlandschaft. Besonders betroffen waren die neuralgischen Punkte, die bei Unwettern regelmäßig unter Wasser stehen: Die ZOB-Kreuzung, der Bereich Norderhofenden, die Speicherlinie sowie die Neustadt wurden überflutet.
In der Neustadt kam es zu einem besonders spektakulären Zwischenfall: Ein Elektro-Gelenkbus blieb auf Höhe des Grönlandgangs in den Wassermassen stecken, für das Fahrzeug ging nichts mehr – weder vor noch zurück. Die Feuerwehr wurde alarmiert, konnte den Fahrgästen jedoch zunächst nur raten, im Bus auszuharren und Geduld zu bewahren. Die Bergung übernahm schließlich das Unternehmen Aktiv-Bus selbst, das einen Spezialwagen vom Typ Unimog zur Hilfe schickte.
Um das Wasser schneller abfließen zu lassen, öffnete die Feuerwehr an mehreren Stellen Gullideckel. „Diverse Kellerräume sind zwar vollgelaufen, jedoch war die Wasserhöhe meist so gering, dass ein Eingreifen nicht notwendig war“, erklärte Gruppenführer Florian Hinz. Eine Ausnahme bildete ein Haus in der Neustadt: Hier musste die Berufsfeuerwehr den Keller auspumpen, nachdem Anwohner von verdächtigen Geräuschen aus der Stromleitung berichteten.
Nachdem das Wasser in der Neustadt abgeflossen war, offenbarte sich ein weiteres Problem: Zahlreiche Ratten, die aus der Kanalisation an die Oberfläche getrieben wurden, kamen zum Vorschein. Einige Tiere hatten das Hochwasser nicht überlebt und lagen tot auf den Straßen. Anwohner und Passanten zeigten sich schockiert über das Ausmaß des Problems.
Gegen 20 Uhr hatte sich die Lage insgesamt beruhigt – das Wasser war größtenteils wieder in die Kanalisation abgeflossen.
Die Feuerwehr warnt eindringlich davor, überschwemmte Straßen zu betreten oder mit dem Fahrzeug zu durchqueren. „Viele unterschätzen die Gefahren, die von den Wassermassen ausgehen. Hochgedrückte Gullideckel und tiefe Pfützen können schnell zu Unfällen führen – für Fußgänger ebenso wie für Autofahrer und Radfahrer“. Die Einsatzkräfte appellieren an alle Bürger, bei Unwettern besonders vorsichtig zu sein und überflutete Bereiche zu meiden.