Neuer Fahrzeugrahmenvertrag: Bundeswehr rüstet Spezialkräfte mit luftlandefähigen Geländewagen auf

 |  von Thomsen / Foerde.news

Bis zu 200 Fahrzeuge sollen von der FTS GmbH gebaut werden - Fotos: Thomsen

Flensburg – Die Bundeswehr hat einen umfangreichen Rahmenvertrag mit der Flensburg Technology Systems GmbH (FTS) geschlossen, der die Lieferung von bis zu 200 leichten Geländefahrzeugen vorsieht. Diese speziell für Luftlandeoperationen konzipierten Fahrzeuge sollen künftig die Spezialkräfte von Heer, Luftwaffe und Marine unterstützen. Die Entscheidung wurde zuvor durch den Haushaltsausschuss des Bundestages genehmigt.

Herzstück des neuen Systems ist ein offenes, ungeschütztes Fahrzeug mit Allradantrieb, das bei einem Gesamtgewicht von 3,2 Tonnen transportfähig per Hubschrauber ist. Die Konstruktion vereint hohe Mobilität mit robuster Geländetauglichkeit und soll die sogenannte Fähigkeitslücke bei luftverlastbarer taktischer Mobilität schließen.

Die Grafik zeigt den aktuellen Designstand des Fahrzeugs in der Frontansicht- Foto: Flensburg Technology Systems GmbH

Die Bundeswehr plant die Einführung in zwei Varianten: Als flexibles Einsatz- und Gefechtsfahrzeug (EGF), das je nach Mission unterschiedlich ausgerüstet und bewaffnet werden kann, sowie als Unterstützungsfahrzeug (UstgFzg), das primär für logistische Aufgaben wie den Transport von Material vorgesehen ist.

Bis Ende 2028 sollen die Fahrzeuge in mehreren Chargen an die Truppe ausgeliefert werden. Den Auftakt macht ein Auftrag über zunächst 50 Fahrzeuge. Eine spätere Ausweitung um bis zu 150 zusätzliche Fahrzeuge ist vorgesehen. Entwickelt wurde das System von der FTS, einem Joint Venture mit Beteiligung der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG), die auch die Produktion übernimmt. Gefertigt werden soll künftig auch in einer neuen Halle im benachbarten Handewitt.

Auf diesem Gelände soll die neue Halle der FFG in Handewitt, direkt an der B199 entstehen - Archivfoto: Thomsen
Laut FFG handelt es sich um das bisher leichteste Modell im Portfolio des Unternehmens, das speziell für Einsätze hinter feindlichen Linien entworfen wurde. Dort, so FFG-Geschäftsführer Jörg Kamper, sei nicht Panzerung, sondern Schnelligkeit der entscheidende Schutzfaktor. Das Projekt sichere zudem langfristig mindestens 20 Arbeitsplätze in der Region und wird von der FFG als strategisch bedeutsam eingestuft.