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Teilabsperrung am Ballastkai – Uferwand weist massive Mängel auf

 |  von Thomsen / Foerde.news

Die betroffene Kaikante wurde 1913 errichtet und zuletzt 1997 grundlegend überarbeitet. - Fotos: Thomsen

Flensburg – Aus Sicherheitsgründen hat das Technische Betriebszentrum (TBZ) am Mittwoch einen etwa 15 Meter langen Abschnitt des ufernahen Fußwegs am Ballastkai 4, besser bekannt als "Fischmarkt", teilweise gesperrt. Wie Clemens Teschendorf, Sprecher der Stadt Flensburg, mitteilt, bleibt der Bereich für Fußgänger weiterhin passierbar. Auch der Zugang zur örtlichen Gastronomie sowie zum Bootsverleih ist gesichert. Für Radfahrer, E-Roller-Nutzer und andere Verkehrsteilnehmer gilt allerdings: absteigen und schieben oder die gesperrte Zone umfahren.

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Hintergrund der Maßnahme ist der besorgniserregende Zustand der Uferwand in diesem Bereich. Eine kürzlich abgeschlossene Begutachtung durch einen externen Sachverständigen hatte ergeben, dass die Verkehrssicherheit dort nicht mehr gewährleistet ist. Die Standfestigkeit der Uferbefestigung sei nicht mehr gegeben – eine Sperrung wurde dringend empfohlen.

Das TBZ will nun kurzfristige Maßnahmen zur Stabilisierung prüfen, während parallel bereits die Planungen für eine umfassende Sanierung des gesamten Abschnitts anlaufen. Denn die Probleme beschränken sich nicht allein auf den nun abgesperrten Teil: Die gesamte Uferkante des Ballastkais ist in die Jahre gekommen.

Die betroffene Kaikante wurde 1913 errichtet und zuletzt 1997 grundlegend überarbeitet. Seither hat der Zahn der Zeit sichtbar an der Bausubstanz genagt. Wie Oberbürgermeister Fabian Geyer betont, besteht akuter Handlungsbedarf: „Die Schäden an der Ostseite des Flensburger Hafens zeigen, dass nicht nur am Westufer, sondern im gesamten Hafenbereich eine umfassende Sanierung notwendig ist. Das muss nun zügig angegangen werden.“


Schon im November 2023 kurz nach der Jahrhundersturmflut, sah die Ostseite der Kaimauer an der mittlerweile abgesperrten Seiten nicht gut aus - Archivfoto: Thomsen

Geyer verweist zudem auf einen strukturellen Vorteil: Die Konstruktion am Ostufer unterscheide sich grundlegend von der am Westufer, wo durch Überbauungen erhebliche zusätzliche Herausforderungen bei Sanierungsarbeiten entstehen. „Die jetzige Sperrung zeigt aber auch, dass wir die Situation fest im Blick haben, um Gefahren frühzeitig abzuwenden“, so der Oberbürgermeister.

Verbotsschilder ignoriert – Radfahrer zeigen wenig Einsicht

Trotz klarer Beschilderung, die eine Durchfahrt für Radfahrer untersagt, wurde das Verbot am Donnerstagmorgen von zahlreichen Radfahrern schlichtweg ignoriert. Mehrfach radelten uneinsichtige Verkehrsteilnehmer ungehindert durch den abgesperrten Bereich – offenbar ohne sich ihrer Pflichtverletzung oder möglichen Gefährdung bewusst zu sein. Die Stadt appelliert an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger, die Maßnahme ernst zu nehmen: Es gehe hier nicht um Schikane, sondern um Sicherheit.

Die Stadt kündigte an, die Öffentlichkeit über weitere Entwicklungen und geplante Maßnahmen auf dem Laufenden zu halten. Auch eine verstärkte Kontrolle der Einhaltung der Sperrung sei nicht ausgeschlossen.